Gastbeitrag: Wie Sie einen guten Firmennamen für ein Start-up erfinden

Der Businessplan steht, die Büroräume sind angemietet, alle können es kaum noch erwarten, endlich durchzustarten. Es fehlt nur noch eine Kleinigkeit: der richtige Firmenname. Aber wann ist ein Name „gut“? Wie viel Zeit sollte man sich für die Namensfindung lassen? Gibt es objektive Kriterien? Oder verlässt man sich am Ende auf die Meinung des Putzteams? Fest steht: Wer einen Firmennamen für sein Unternehmen oder eine neue Marke erfinden möchte, sollte strukturiert vorgehen. Denn ein guter Name besitzt Identifikationspotenzial.

Und er ist eine nachhaltige Investition. Ein hastig gewählter Firmenname fällt vielen Unternehmen schnell auf die Füße. Etwa ein Viertel aller Start-ups muss schon im ersten Jahr seinen Namen wieder ändern. Manchmal liegt das schlicht daran, dass der Markenname nicht schutzfähig oder eine passende Domain nicht mehr verfügbar ist. In anderen Fällen passt der Name nicht zur Zielgruppe.

Welches Ziel hat Ihr Name?

Ein Firmen- oder Markenname sollte nicht völlig beliebig daherkommen. Natürlich gibt es etliche Wörter und Kunstbegriffe, die auf den ersten Blick einen schicken Eindruck machen. Wenn es ihnen aber an einem Bezugsrahmen fehlt, werden sie nicht im Gedächtnis bleiben. Automatisch generierte Namen (es gibt etliche Namensgeneratoren im Netz) sind deshalb meist keine gute Wahl. Fragen Sie sich lieber, welche Ziele Sie mit dem Namen verfolgen:

  • Der Name soll Ihr Angebot beschreiben.
  • Er erklärt dem Kunden Ihre Mission.
  • Oder stellt den Nutzen Ihrer Leistungen heraus.
  • Ihr Firmenname könnte auch Ihre Zielgruppe umschreiben.
  • Einprägsamkeit ist ebenfalls ein sehr wichtiges Ziel.
  • Kunden sollten Ihren Namen leicht aussprechen und buchstabieren können.

Jetzt wird klar, warum ein Marken- oder Firmenname nicht nur eine schöne Hülle sein darf – man verschenkt auf diese Weise ein großes Potenzial. Definieren Sie also erst einmal Ihre wichtigsten Ziele, um das Feld grob einzugrenzen.
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Vor der Markenanmeldung steht die Namensfindung

Wer seinen Produkt- oder Firmennamen beziehungsweise sein Logo als Marke anmeldet, hat bereits einen großen Teil des Weges hinter sich gebracht. Denn bevor Sie einen Namen als Marke anmelden können, müssen Sie zuerst einen haben. Und das ist schwieriger als es im ersten Moment den Anschein haben mag.

Ohne Strategien zur Namensfindung und ohne ein Rahmen gebendes Konzept kommt der Suchende beim Brainstorming schnell an den Punkt, an dem sich keine Ideen mehr einstellen wollen. Durch das Gehirn spukt nur noch bereits Erdachtes oder gar Veröffentlichtes anderer Unternehmen. Mit Kreativität hat die Namensfindung dann nicht mehr allzu viel zu tun. Und weil Namensfindung nicht so einfach ist, lassen sich viele Naming-Agenturen fürstlich dafür bezahlen. Doch es geht auch anders: Mit Strategien zur Namensfindung bringen Sie Licht ins Dunkel und Struktur ins Chaos.

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Unglückliche Markenfindung

Bei der Namensfindung sollte stets die Bedeutung des anzumeldenden Zeichens sorgfältig überprüft werden. Und dies gilt nicht nur im Hinblick auf die Bedeutung des Zeichens in der Muttersprache.

Berühmtes Beispiel für eine nicht so geglückte Namenswahl ist der Mitsubishi Pajero. In spanisch sprachigen Ländern wird das Fahrzeug unter dem Namen Montero angeboten. Pajero bedeutet in der spanischen Vulgärsprache Wichser, was den Verantwortlichen erst nach der Markteinführung des Fahrzeugs zur Kenntnis gelangt ist.

Der Ford Pinto wurde flux in Corcel umbenannt, nachdem man feststellte, dass pinto in Brasilien ein kleines männliches Geschlechtsteil bezeichnet.

Der Fiat Uno dürfte in Finnland Probleme haben. Uno bezeichnet hier einen Trottel.

Der Sportartikelhersteller Reebok rief gar 53.000 Exemplare des Damen Laufschuhs Reebok Incubus zurück. Man wurde sich wohl erst nach Markteinführung gewahr, dass sich der Dämon Incubus an schlafenden Frauen vergeht.

Sowieso klingen mythologische Figuren meist gut. Diese haben allerdings auch eine reiche Geschichte.

Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, fährt den göttlichen Sonnenwagen zu Schrott und löst dadurch eine Katastrophe universalen Ausmaßes aus. Gerüchten zu Folge gibt es aber andere Gründe, warum sich Volkswagens Luxuskarosse nicht verkauft.

Man sollte auch davon Abstand nehmen, eine Fluggesellschaft Ikarus zu benennen. Ikarus konnte zwar fliegen. Doch flog er so hoch, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmolz und er daraufhin ins Meer stürzte.